Zwischen Boden und Sattel
- Priska Zorrilla
- 23. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Kennst du das gefühl - am Boden fühlst du dich sicher, gelassen und mit deinem Pferd verbunden - Doch sobald du in den Sattel steigst oder sogar bereits beim gedanken daran, verändert sich etwas in dir. du hast plötzlich ein komisches gefühl im bauch, fühlst dich angespannt und unsicher oder hast sogar angst. Dabei wissen wir manchmal gar nicht woran es liegt. oft denken wir aber, es hängt unmittelbar mit dem Reiten oder dem Pferd zusammen. Doch der Ursprung liegt meist tiefer. wir werden dieses gefühl kaum mehr los und mit jedem dieser negativen gedanken ändert sich unsere innere haltung und beeinflusst unser pferd.
Müssen wir dieses Gefühl überhaupt loswerden oder sollten wir es nicht einfach verstehen?wie schaffen wir es, das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, welches wir am Boden haben, in den Sattel mitzunehmen? das wichtigste: Wir müssen uns dessen bewusst sein. wir müssen diese Veränderungen wahrnehmen und auch verstehen, Wie schnell sich innere Zustände wandeln können. schwierigkeiten zu erkennen ist eine stärke, zuzugeben, dass wir schwierigkeiten haben, ein riesiger schritt und weit aus mehr masterclass, als uns in manch einer Ausbildung beigebracht wird. Und wir sollten uns fragen - Vertrauen wir uns selbst? vertrauen wir unserem Pferd? und kann das pferd denn uns überhaupt vertrauen? denn Eines ist klar, wir können uns und unserem umfeld lange etwas vormachen, dem pferd aber nicht. und genau da liegt unsere chance.
Manche Menschen scheinen mit dieser Ruhe geboren zu sein – vielleicht tragen wir sie aber auch alle in uns und sie wurde auf unserem weg etwas aus dem gleichgewicht gebracht. Wir werden ein Leben lang geprägt. positiv wie negativ. und genau deshalb sollten wir uns früher oder später dazu entscheiden, welche Bedeutung wir den verschiedenen Situationen zusprechen wollen und wo unsere "Energie" hinfliessen soll. Und glücklicherweise können wir das tatsächlich beeinflussen und auch trainieren. Wenn wir also bereit sind, uns selbst zu begegnen - Nicht in der Vergangenheit - sondern hier und jetzt, schaffen wir es, uns wieder ins gleichgewicht zu bringen. Denn Innere Ruhe entsteht aus Bewusstsein, Präsenz und der Bereitschaft, sich selbst wahrzunehmen. Wenn wir uns selbst aber nicht kennen, bleiben wir - auch für das Pferd – unberechenbar. Und seien wir mal ehrlich, weshalb sollte uns ein Pferd vertrauen, wenn wir es selbst nicht tun?!
Vertrauen kann also gelernt und trainiert werden – genau wie ein feiner Sitz oder eine weiche Hand. Uns muss bewusst sein, dass pferde auf keinen fall nur unsere Technik spüren – sondern vor allem auch unsere innere Haltung. Es geht hier also nicht darum, wie du reitest, sondern wie du dich im Kontakt mit deinem Pferd fühlst.
Ich begleite dich dabei, die Verbindung zu dir selbst zu stärken – damit Vertrauen, Gelassenheit und Präsenz zur Grundlage eurer gemeinsamen Zeit werden. Und damit du, auf dem Pferd dem Himmel ein stückchen näher bist, ohne dabei den boden unter den füssen zu verlieren.
Gleichzeitig ist es mir aber ein grosses anliegen, an dieser Stelle zu erwähnen, wie wichtig die Grundlagen und eine stetige Verbesserung unserer Technik beim reiten sind. wenn wir uns entscheiden, uns von einem Pferds durchs leben tragen zu lassen, sollten wir es wenigstens, so fair wie nur möglich tun. Und dazu braucht es nun mal wissen und stetiges lernen. da dies definitiv nicht zu meinen grössten stärken gehört, bin ich sehr dankbar, eine Trainerin an meiner seite zu haben, die so viel know-how und Talent mitbringt, wie ich es selten gesehen habe. Herzlichen Dank an Eva Weber. Du bist ein Vorbild und verbindest Horsemanship und Pferdesport, wie man es leider selten sieht.


