Unsere Nerven – die unterschätzten Verbündeten
- Lukas Fuchs
- 20. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Wir alle kennen die Ausdrücke: „Das geht mir auf die Nerven“, oder „Ich hab' die Nerven verloren“. Aber was, wenn wir unsere Nerven nicht länger als etwas Negatives sehen, sondern als unser grösster innerer Kompass?
Unser Nervensystem ist ein hochintelligentes Netzwerk, das ständig mit uns spricht – sanft, eindringlich oder laut, je nachdem, wie dringend die Botschaft ist. Es schützt uns, warnt uns, hilft uns, zu reagieren, zu überleben und uns wieder zu regulieren.
Im Gegensatz zu Menschen, die oft dazu neigen, Stress zu behalten, regulieren Pferde Als Fluchttiere ihr Nervensystem immer wieder neu, ohne Spannungen zu speichern. In einer beängstigenden Situation aktiviert sich ihr *sympathisches Nervensystem, um auf eine potenzielle Flucht vorzubereiten. Falls sich die Situation jedoch als ungefährlich erweist, atmen sie tief aus, entspannen ihre Muskeln und kehren zum Grasen zurück.
Auch wir Menschen tragen diese Fähigkeit in uns – wenn wir wieder lernen, hinzuhören. Wenn wir verstehen, dass unsere Nerven nicht „zu schwach“ oder „überreizt“ sind, sondern einfach nur ehrlich.
Das Nervensystem zeigt uns, wenn es zu viel wird – und es zeigt uns auch, wenn wir wieder zur Ruhe kommen dürfen. Hören wir also auf, gegen unsere Nerven zu kämpfen, sondern mit ihnen in Verbindung zu sein.
*Sympathisches Nervensystem (Sympathikus) Teil des vegetativen Nervensystems. Durch ihn werden vorwiegend Körperfunktionen innerviert, die den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft versetzen und den Abbau von Energiereserven zur Folge haben. Diese Wirkung bezeichnet man auch als ergotrop.



